Die Organtransplantation

Bei einer Transplantation werden gesunde Organe oder Gewebe eines Verstorbenen auf einen chronisch schwer kranken Menschen übertragen. Ziel dieser Operation ist es, dem Empfänger die Funktion seiner zerstörten Organe wiederzugeben. Die Transplantation hilft, das Leben dieser Menschen zu retten.

Die Transplantation bewirkt die Wiederherstellung verlorener körperlicher Funktionen, die nur bei der Niere langfristig durch eine apparative Ersatztherapie ausgeglichen werden können, nicht bei Herz und Leber.

Organtransplantationen gehören heute zum Standard der medizinischen Versorgung.

Ablauf

Wenn aufgrund eingehender Untersuchungen eines Dialysepatienten festgestellt wird, dass die Nierentransplantation gegenüber der Hämodialyse kein erhöhtes Risiko darstellt, wird er bei der Datenzentrale Eurotransplant für die Transplantation angemeldet.

Nachdem der Tod eines möglichen Spenders festgestellt und dokumentiert wurde sowie die Zustimmung zur Organentnahme vorliegt, werden die weiteren für die Transplantation erforderlichen medizinischen Untersuchungen vorgenommen.

Die ermittelten Resultate, insbesondere von Blutgruppe und Gewebetypisierung, werden einem Computer bei Eurotransplant in Leiden/Holland eingegeben. Hier sind die medizinisch wichtigen Daten der zur Transplantation angemeldeten Patienten gespeichert. Fünf Faktoren bestimmen die Reihenfolge der Organvergabe:

  • Übereinstimmung der Gewebemerkmale
  • Berücksichtigung der genetischen Chance (seltene Blutgruppe, seltene Gewebemerkmale)
  • Wartezeit
  • Entfernung zwischen dem Ort der Entnahme und dem Empfängerzentrum
  • Organspendebilanz zwischen den Eurotransplant-Partnerländern

Ein Ärzteteam entnimmt (explantiert) operativ die zur Spende benannten Organe. Diese werden mit kalter Konservierungslösung so vorbereitet, dass sie zum Krankenhaus des Empfängers transportiert werden können. Der Empfänger wird dort schnellstens davon unterrichtet, dass ein Spenderorgan zur Verfügung steht. Er wird vom Transplantationszentrum auf die Operation vorbereitet.



Risiken

Jede Transplantation körperfremder Organe löst im Körper des Empfängers immunologische Abwehrreaktionen aus, die zum Verlust des fremden Organs führen können. Die Reaktionen des Immunsystems lassen sich mit Medikamenten (Immunsuppressiva) abschwächen. Die so herbeigeführte Abschwächung der Abwehrreaktionen kann Infektionen beim Patienten begünstigen und zu weiteren Nebenwirkungen führen.

Diese negativen Effekte sind durch verbesserte Medikamente und geringere Dosen jedoch seltener geworden. Das Risiko einer Herz-, Lungen- oder Lebertransplantation liegt naturgemäß höher als bei anderen Organen oder Geweben. Es ist insbesondere auch von der allgemeinen körperlichen Verfassung des Patienten vor der Organübertragung abhängig.



Die Nierentransplantation

Ein vollständiges und nicht mehr heilbares Nierenversagen kann z.B. durch eine chronische Nierenentzündung, Infektionen oder Tablettenmissbrauch entstehen. Wenn Medikamente und eine strenge Diät den Zustand nicht mehr beheben können, ist ein Weiterleben nur noch mit Hilfe einer Dialysebehandlung oder einer Nierentransplantation möglich.

Trotz medizinisch - technischer Fortschritte ersetzt die "künstliche Niere" nicht alle Funktionen der gesunden Niere. Wohlbefinden und Lebensqualität sind bei den meisten Patienten stark eingeschränkt. Viele Betroffene, insbesondere Kinder und Jugendliche hoffen deshalb auf ein neues Leben mit einer Spenderniere. Die Möglichkeit menschliche Organe (von einem Verstorbenen oder einem Verwandten) zu transplantieren, ist eine einzigartige Chance für chronisch Kranke. Eine gelungene Transplantation bedeutet die Rückkehr zu mehr Normalität und ein besseres Leben. Die Folgeschäden der Niereninsuffizienz, Blutarmut, Knochenstoffwechselstörungen, geringere Leistungsfähigkeit und Gefäßprobleme bessern sich nach der Transplantation meist wesentlich, Diät und Trinkmengenbeschränkung entfallen. Dennoch bleiben Belastungen: Regelmäßige Medikamenteneinnahme und ärztliche Kontrolluntersuchungen sind zeitlebens erforderlich. Die Angst vor Abstoßung des verpflanzten Organs und vor Komplikationen bleibt. Die Entscheidung, sich zur Transplantation anzumelden kann deshalb nur im vertrauensvollen Gespräch zwischen Patient und Arzt getroffen werden.

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